Zukunft Ehrenamt

Studie: Ländliches Engagement im Wandel

Ehrenamtliches Engagement hat eine zentrale Funktion für den Zusammenhalt, die Lebensqualität und die Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Die Studie „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen“ bringt wichtige Erkenntnisse zum Engagement von Frauen in ländlichen Räumen.

Am Beispiel der LandFrauen zeigt die Studie, wie sich weibliches Engagement in den ländlichen Regionen in Deutschland darstellt. Dabei standen die relevanten Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Lösungsansätze im Mittelpunkt der Untersuchung. Über 4000 LandFrauen haben aktiv an dieser Forschung teilgenommen. Anhand ihrer Perspektiven wird ersichtlich, wie das organisierte Ehrenamt, vor dem Hintergrund des demografischen und sozialen Wandels sowie der Veränderungen im ehrenamtlichen Engagement, strukturell angepasst und weiterentwickelt werden kann. Dies ermöglicht neue Ansätze für die die Gewinnung und Bindung von Mitgliedern und die effektive Gestaltung von Übergangs- und Nachfolgeprozessen.

Ergebnisse und Empfehlungen
Als besonders charakteristisch für das Engagement der Frauen auf dem Land erwiesen sich dessen Vielgestaltigkeit und die damit verbundenen komplexen Motivlagen engagierter Frauen. Insbesondere zeigt sich, dass die Freude an der Tätigkeit und das Gemeinschaftserlebnis einen zentralen Antrieb im Engagement darstellen. Gleichzeitig haben die Frauen den Anspruch, mit ihrem Engagement etwas Positives für das lokale Gemeinwesen zu bewirken. Das starke Motiv der Teilhabe und der Wunsch etwas zu bewegen erscheinen in ländlichen Regionen, wo es darum geht, attraktive Lebens- und Bleibeperspektiven zu gewährleisten, besonders zentral. Das Engagement erzeugt ein Identifikationmoment mit dem Ort, an dem es stattfindet.
Die Studienergebnisse zeigen darüber hinaus eindrücklich, dass das Engagement von Frauen spezifischen Bedingungen und Erschwernissen unterliegt. So stellt sich die Vereinbarkeitsproblematik in weiblichen Lebenszusammenhängen als besonders herausfordernd dar und hat mutmaßlich stärkere Auswirkungen auf die Ausgestaltung des Engagements als bei Männern. Die Schaffung guter Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement ist somit unabdingbar.
Die Ergebnisse der Studie rücken zudem ins Bewusstsein, welche Hürden sich für das Engagement aus den infrastrukturellen Gegebenheiten vor Ort ergeben, weswegen die Engagementförderung in ländlichen Regionen einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. In diesem Zusammenhang konnten durch die Studie verschiedene Faktoren identifiziert werden, die die Wahrscheinlichkeit eines Engagements von Frauen sowie dessen Verlauf und Intensität beeinflussen.
Die Studie weist zudem große Engagementpotenziale nach. Ob diese jedoch verwirklicht werden und in welchem Maße es gelingen wird, weitere Frauen zu einem Engagement zu motivieren, hängt davon ab, inwieweit Anreize und Ermöglichungsstrukturen geschaffen werden. Diesbezüglich arbeitet die Studie verschiedene Ansatzpunkte heraus, wie das ländliche Engagement unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe von Frauen unterstützt und gestärkt werden kann – eine Aufgabe, die in gemeinsamer Verantwortung von Politik, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kommunen und engagementfördernden Einrichtungen sowie Unternehmen liegt.
Der intensive Wissenschaft-Praxis-Dialog, der die Grundlage für das Forschungsvorhaben bildete, hat gezeigt, dass es viele engagierte Frauen gibt, die bereit sind, sich mit den neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen und notwendigen Veränderungen aufgeschlossen gegenüberstehen. Dieser Gestaltungswille und die hohe Motivation sind wesentliche Triebkräfte für die zukunftsfähige Weiterentwicklung und damit den Erhalt der Engagementstrukturen in ländlichen Räumen.

Hintergrund zur Studie 
Unter dem Titel „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen“ hat der Deutsche LandFrauenverband e.V. , zusammen mit der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, das ehrenamtliche Engagement von LandFrauen bundesweit in den Blick genommen. Das zweijährige Projekt (05/2021 – 09/2023) wurde über das Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung“ (BULE+) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

Ehrenamt im Wandel - Forschung zu weiblichem Engagement in Deutschland

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Der Film veranschaulicht die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen“, indem er sowohl die Herausforderungen und Schwierigkeiten als auch die Chancen des ehrenamtlichen Engagements von Frauen in ländlichen Gebieten darstellt. Darüber hinaus präsentiert er Lösungsvorschläge und bietet Handlungsempfehlungen, um zukunftsfähiges Engagement zu fördern.

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