Als besondere Würdigung der Verdienste um das Gemeinwohl zeichnet der Bundespräsident sowohl politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen als auch Verdienste im sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich aus. Auf Anregung aus der Bevölkerung schlägt der Ministerpräsident Kandidaten vor. Die Auszeichnung an Bürgerinnen und Bürger aus Schleswig-Holstein wird in der Regel durch den Ministerpräsidenten überreicht.
Laudationes
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Frank Homrich aus Wedel, Manuela Nancekievill aus Meldorf, Dr. Frank Paul aus Kiel, Hannelore Pischke aus Eckernförde und Jan Steffen aus Wendtorf mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ministerpräsident Daniel Günther wird die Auszeichnungen am 01. April in Kiel überreichen.
Bundesverdienstorden – Aktuelle Laudationes
Frank Homrich, Wedel
Frank Homrich setzte sich seit über 40 Jahren für den Brandschutz in Schleswig-Holstein ein. 2016 wurde er Kreiswehrführer des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg. Von 2018 bis 2024 war er als Landesbrandmeister im Landesfeuerwehrverband für ca. 1.400 Wehren verantwortlich und hat unter anderem die Arbeitsgruppe "Zukunft der Feuerwehren" ins Leben gerufen. In der Corona-Pandemie stand er in engem Kontakt mit der Landesregierung und hat dafür gesorgt, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren ihrem Auftrag nachkommen konnten. Eine Herzensangelegenheit war für ihn der Aufbau von Kinderfeuerwehren für Kinder ab sechs Jahren. Dank seines Engagements gibt es heute bereits etwa 60 Kinderfeuerwehren im Land, deren Aufnahme ins Brandschutzgesetz mit sein Verdienst ist. Als Ehrenlandesbrandmeister steht er dem Feuerwehrverband weiterhin beratend zur Seite.
Verdienstkreuz am Bande, April 2025
Manuela Nancekievill, Meldorf
Manuela Nancekievill ist seit mehr als 30 Jahren das Gesicht der Hospizbewegung an der Westküste Schleswig-Holsteins. Durch ihre Erfahrungen als Pflegefachkraft gründete sie 1992 den "Freundeskreis Hospiz Dithmarschen" als ersten ambulanten und ehrenamtlich koordinierten Hospizdienst in Schleswig-Holstein. Nach ihrer eigenen Ausbildung zur Sterbebegleiterin verfasste sie ein Ausbildungscurriculum für Ehrenamtliche und sorgte dafür, dass die Ausbildung und Auswahl geeigneter Sterbebegleitungen seit über 30 Jahren vom Verein selbst verantwortet wird. Außerdem etablierte sie Trauergruppen und die kinderhospizliche Arbeit und übernahm die Koordination der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für den Kreis Dithmarschen. 2023 eröffnete der Verein in Dithmarschen ein stationäres Hospiz unter ihrer Leitung. Besonders dabei sind die Verknüpfung des ambulanten und stationären Bereichs sowie die Ausrichtung als inklusives Hospiz.
Verdienstkreuz am Bande, April 2025
Dr. Frank Paul, Kiel
Dr. Frank Paul hat sich herausragende Verdienste um den Wettbewerb "Jugend forscht" erworben und sich für die Gewinnung von Nachwuchsforschenden und ein starkes MINT-Förderangebot (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) eingesetzt. Seit über 25 Jahren ist er Patenbeauftragter und Organisator des Landeswettbewerbs "Jugend forscht – Schüler experimentieren in Schleswig-Holstein" und etablierte später Regionalwettbewerbe. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium hat er die Auszeichnung "Jugend forscht Schule Schleswig-Holstein" ins Leben gerufen. Daneben unterstützt er die MINT-Bildung im Bereich der Breiten- und Exzellenzförderung mit verschiedenen Projekten. Er war 2006 Mitbegründer des Forschungsforums Schleswig-Holstein und ist seitdem Präsidiumsmitglied sowie Projektleiter. Darüber hinaus engagierte er sich auch auf Bundesebene im Kuratorium der Stiftung Jugend forscht. Seit 2016 ist er "ISEF-Koordinator" und unterstützt die Kooperation der Stiftung mit der International Science and Engineering Fair, dem weltgrößten MINT-Wettbewerb.
Verdienstkreuz am Bande, April 2025
Hannelore Pischke, Eckernförde
Hannelore Pischke setzt sich für die Förderung von Bildungsmöglichkeiten in Tansania ein. 2004 übernahm sie die Patenschaft für einen jungen Mann, um ihm einen Schulabschluss und die Aufnahme eines Studiums zu ermöglichen. Um weitere junge Menschen zu unterstützen, sammelte sie zunächst privat Spendengelder und war 2011 Mitbegründerin des Vereins "die-schule-in-afrika". Ziel ist es, Heranwachsenden in Tansania eine gute Bildung zu ermöglichen und die schulische Grundversorgung zu verbessern. Mit Unterstützung des Vereins werden u. a. Lernmaterialien beschafft sowie Schulgebühren und Mahlzeiten finanziert. Ihr besonderes Augenmerk richtet Hannelore Pischke auf die schulische und berufliche Ausbildungssituation von Mädchen und jungen Frauen, zum Beispiel durch die Unterstützung des Baus eines Mädcheninternats. Mit ihrem Engagement hat sie bereits hunderten jungen Menschen den Zugang zu Bildung und Ausbildung ermöglicht.
Verdienstkreuz am Bande, April 2025
Jan Steffen, Wendtorf
Jan Steffen setzt sich seit fast 30 Jahren für das niederdeutsche Theaterensemble "De Laboer Lachmöwen" ein und hat damit zum Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie der Vielfalt der Kulturlandschaft in Schleswig-Holstein beigetragen. Er ist letztes aktives Gründungsmitglied des 1996 gegründeten niederdeutschen Laientheatervereins. Von Anfang an engagierte er sich im Vorstand und steht auch selbst als Schauspieler auf der Bühne. Mit etwa 85 Aufführungen jährlich erleben mehr als 12.000 Besucherinnen und Besucher niederdeutsches Theater der Spitzenklasse. Er baute die Künstlergruppe mit auf und organisierte Weiterbildungsangebote sowie die Zusammenarbeit mit Profiregisseurinnen und -regisseuren. Dank des guten Wirtschaftens und neuen Ideen kam das Theater gut durch die Corona-Pandemie, unter anderem mit Stücken in kleinerer Besetzung sowie einem dreiteiligen Lachmöwen-Kriminalhörspiel.
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